Stoll Zimmerei &
Johanna-Wittum-
Schule
SCHULEWIRTSCHAFT-Preisträger 2025 in der Kategorie „Starter-Kooperation Schule – Unternehmen“ – Stoll Zimmerei & Dacheindeckungen GmbH & Johanna-Wittum-Schule
SW: Beschreiben Sie Ihren Wettbewerbsbeitrag in 2-3 Sätzen.
Wir haben uns mit dem KooBO-Z-Projekt in Zusammenarbeit mit der Johanna-Wittum-Schule/Pforzheim beworben – einer kooperativen, berufsorientierten Maßnahme für neuzugewanderte Jugendliche,die vom BMFSFJ im Rahmen der Initiative „Bildungsketten“ gefördert wird, und in der neu zugewanderte Schüler:iinnen mit geringen Sprachkenntnissen Einblicke in verschiedene Berufsfelder erhalten und erste berufspraktische Erfahrungen sammeln. Gemeinsam mit zwei Berufsvorbereitungsklassen (VABO-Klassen) haben wir ein Holzhaus gebaut und dabei auch Blechner- und Holzarbeiten praktisch umgesetzt. Das Projekt vermittelt handwerkliche Grundkenntnisse und zeigt Jugendlichen konkrete berufliche Perspektiven im Handwerk.
SW: Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse haben die Jugendlichen nach der Teilnahme an Ihrem Angebot verbessert?
Die Jugendlichen haben gelernt, selbstständig und zuverlässig zu arbeiten, im Team Aufgaben abzustimmen und Arbeitsprozesse zu planen. Sie haben ein stärkeres Bewusstsein für Pünktlichkeit, Ordnung und Verantwortung entwickelt. Viele konnten erstmals erleben, was es bedeutet, ein greifbares Ergebnis – wie ein gebautes Holzhaus – mit den eigenen Händen zu schaffen.
SW: Was gefällt Ihnen am besten an der Arbeit mit den Jugendlichen im Rahmen der beruflichen Orientierung?
Besonders motivierend ist es zu sehen, wie interessiert und engagiert die Jugendlichen sind, sobald sie praktisch arbeiten dürfen. Viele von ihnen haben im schulischen Umfeld Schwierigkeiten, aber in unserer Werkstatt blühen sie richtig auf – sie kommen zuverlässig, bringen Ideen ein und arbeiten mit echter Begeisterung. Das zeigt, wie stark praxisorientiertes Lernen wirkt, gerade im Handwerk.
SW: Warum ist es so wichtig, dass es Ihr Angebot in Ihrer Region gibt?
Viele neuzugewanderte Jugendliche brauchen einen praktischen Zugang zur Berufswelt. Unser Projekt schafft Vertrauen, Integration und berufliche Orientierung direkt vor Ort. Es zeigt, dass im Handwerk gute Chancen auf Ausbildung und Zukunft bestehen – gerade in einer Region wie Pforzheim, wo Fachkräfte gebraucht werden. Einige Jugendliche, die anfangs kaum Interesse oder Perspektive gesehen haben, konnten durch das Projekt ihre Stärken im Handwerk entdecken. Mehrere Teilnehmende haben sich danach um Langzeitpraktika oder Ausbildungsplätze im Holz- oder Dachbereich beworben. Das Projekt hat ihnen Selbstvertrauen und Orientierung gegeben.
SW: Was macht es jungen Leuten schwer, sich für einen Beruf zu entscheiden? Und wie schaffen Sie mit Ihrem Angebot Abhilfe?
Viele Jugendliche kennen Handwerksberufe nur aus Erzählungen und haben keinen Bezug zur Praxis. Durch unser Projekt ermöglichen wir echte Arbeitserfahrungen in der Werkstatt, mit Werkzeug, Materialien und Verantwortung. So wird schnell klar, ob das Handwerk zu ihnen passt – aus Probieren wird Begeisterung, aus Interesse wird oft eine Berufswahl.
SW: Wenn Sie Ihre Auszubildenden in die Durchführung Ihres Angebots einbinden: Wie profitieren diese von dieser Einbindung?
Unsere Auszubildenden übernehmen bei CoBoZ teilweise die Anleitung und Betreuung der Jugendlichen. Dadurch lernen sie, Verantwortung zu übernehmen, Arbeitsschritte zu erklären und im Team zu führen – eine wertvolle Erfahrung für ihre persönliche Entwicklung und spätere Rolle als Fachkräfte.
SW: Welche Partner binden Sie in Ihr Angebot mit ein? Und warum ist das für die Ausgestaltung des Angebots so wichtig?
Wir arbeiten mit regionalen Partnern zusammen, die das Projekt tatkräftig unterstützen: Baustoffhändler Kemmler hat Hoodies für die Jugendlichen bereitgestellt, Baustoffhändler Goldmann hat den Holzpreis für den Bau des Hauses zur Hälfte gesponsert, VELUX hat die Dachfenster zur Verfügung gestellt. Diese Kooperationen zeigen den Jugendlichen, wie stark regionale Netzwerke sind und dass Handwerk Teamarbeit auf vielen Ebenen bedeutet.
SW: Welche weiteren Angebote gibt es?
Wir beteiligen uns regelmäßig an der Praktikumswoche Baden-Württemberg, bieten Langzeitpraktika, Ferienjobs und Schnuppertage für Schulklassen an. So können Jugendliche unterschiedliche Tätigkeiten im Holz-, Dach- und Blechbereich kennenlernen und ihren Berufswunsch gezielt entwickeln.
SW: Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Jugendliche, die an unserem Angebot teilnehmen, verbessern ihre Berufswahlkompetenz, indem sie…“
… praktische Erfahrung sammeln, Teamarbeit erleben und ihre eigenen Stärken im Handwerk entdecken.“
SW: Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit in meinem Bundesland ist sinnvoll, weil…“
… sie Jugendlichen echte Einblicke in regionale Betriebe ermöglicht und damit Brücken zwischen Schule und Beruf schafft.“
